Bürgervereinigung Köln-Ehrenfeld von 1954 e.V.

Seit 1954 in Bewegung für's Veedel!

BI Industriedenkmal Kugelgasbehälter Ehrenfeld

Das im Bau befindliche Pionierbauwerk zur Jahresmitte 1954 (© Foto: Privatarchiv Dr. Dieter Brühl)

Ehrenfeld hat ein neues Industriedenkmal

Ein Jahr Bürger*Innen-Engagement

Von Dr. Dieter Brühl

Ein Jahr hat nun die Denkmalwertprüfung beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland gedauert. Die BI Gaskugel Ehrenfeld hat seitdem mit Eingaben an Politik, Verwaltung und die Rheinenergie AG den Erhalt dieses Industriedenkmals als Pionierbau der Gasspeicherung begleitet und eigene Stellungnahmen und Recherchen angestrengt, um den besonderen Stellenwert dieses Bauwerks herauszuarbeiten.


1954 – 2022

 

10. März 2022

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland stuft den Kugelgasbehälter Ehrenfeld als bedeutendes Baudenkmal gemäß §2 DSchG NRW ein.

„Der Kugelgasbehälter in Köln-Ehrenfeld ist einschließlich Fundament und umgebender Freifläche im beschriebenen Umfang ein Baudenkmal gemäß §2 DSchG NRW. Er ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, für Städte und Siedlungen und für die Entwicklung der Arbeitsverhältnisse. Seine Erhaltung und Nutzung liegen aus wissenschaftlichen Gründen – hier: technikhistorischen und ortsgeschichtlichen Gründen – im öffentlichen Interesse“. (Gutachterliche Stellungnahme des LVR-ADR vom 10.03.2022)

8. März 2021
Anregung der Denkmalwertwertprüfung
durch die BI Gaskugel Ehrenfeld

„Sehr geehrter Herr Dr. Brühl,
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Buschmann,
vielen Dank für Ihre Anregung zur Denkmalwertprüfung des Ehrenfelder Kugelgasbehälters, die wir erfasst haben und gerne erörtern wollen.

Mit freundlichen Grüßen
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Im Auftrag
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland Technik- und Industriedenkmalpflege“

Ein weltweiter Technikpionier

Industriedenkmal Kugelgasbehälter Ehrenfeld

„Die größte Kugel der Welt“, so titelte die Neue Ruhr Zeitung im Sommer 1954 über den im Bau befindlichen Kugelgasbehälter in Ehrenfeld. Im Auftrag der Stadtwerke Köln entstand erstmals im Bundesgebiet ein derartig großer Gasspeicher in Form einer Kugel aus speziellem Sonderstahl und unter Verwendung einer neuen Schweißtechnik. Der 950 Tonnen Koloss wurde damals von einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Stahlbaufirmen August Klönne aus Dortmund und der Printsch-BAMAG AG aus Köln-Bayenthal entwickelt und gebaut (Sonderstahl und Bauverfahren waren patentiert).

„Köln vollbrachte in dieser Beziehung eine Art Pioniertat, indem es den bisher größten Kugelgasbehälter der Welt baute“ (Zitat KR 13.11.1954).

Es handelt sich also um ein technisches Pionierbauwerk der Energieversorgung für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und somit ein einmaliges Industriedenkmal. Gemeinsam mit dem Verein Rheinische Industriekultur, hat die Bürgervereinigung Köln-Ehrenfeld im Februar 2021 die Bürgerinitiative (BI) Gaskugel Ehrenfeld ins Leben gerufen und fordert den Erhalt dieses für Köln einmaligen Bauwerkes auf dem Gelände der historischen Kölner Gasanstalt. Die BI hat am 08.03.2021 die Prüfung des Denkmalwertes des Bauwerkes beim Landeskonservator und der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln angeregt.
Die BI unterstützt seitdem mit eigenen Forschungen in unterschiedlichen Archiven die aktuell laufenden Prüfungen der Denkmaleigenschaften des Kugelgasbehälters der Stadt Köln (Stadtkonservator) und dem LVR-Amt für Denkmalpflege (Abt. Industriedenkmalpflege) im Rheinland.


Neue Rhein Zeitung 1954 (Quelle: Privatbesitz/BI Gaskugel)

Broschüre August Klönne AG (Quelle: Corp. Archive Thyssen Krupp)